Malin Schultz (26), Die Linke

Artikelbild: Malin Schultz (26), Die Linke

Unsere Gesprächspartnerin der Partei Die Linke heißt Malin Schultz. Sie kommt aus Schleswig-Holstein und ist die Direktkandidatin für den Wahlkreis 8 Segeberg – Stormarn-Mitte.

Malin Schultz ist 26 Jahre alt. Geboren ist sie in Henstedt-Ulzburg und aufgewachsen in Norderstedt im Kreis Segeberg. Derzeit studiert Malin Informatik in Hamburg. Seit 2017 ist sie aktiv für die Partei Die Linke. Sie engagiert sich ehrenamtlich als Mitglied der Fraktion Norderstedt für Soziales und Kultur, als Kreisvorsitzende sowie als Mitglied des Landesrates der Partei. Malin ist als Direktkandidatin im Wahlkreis 8 Segeberg – Stormarn-Mitte bestätigt worden.


Welche Inhalte der Linken haben dich überzeugt, in die Partei einzutreten?

Der Gedanke „Die Überwindung des Menschen durch den Menschen“ hat mich angesprochen. Er sagt, alle gesellschaftlichen Ungleichheiten sind von Menschen gemacht und können auch nur von uns Menschen wieder ausgeglichen werden. Die Linke ist mit diesem Gedanken die Partei, die den Menschen und die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihrer politischen Betrachtungen stellt. Sie ist damit die Partei, die sich für mich am überzeugendsten für die Gleichstellung der Frauen, für die Bekämpfung von Armut, für den Schutz von Minderheiten und den Umweltschutz einsetzt. Sie passt am stärksten zu meiner Überzeugung, dass die Welt nur so schlecht oder so gut ist, wie wir Menschen sie gestalten.

Welche Inhalte fehlen dir noch?

Die Folgen eines zunehmend digitalen Lebens werden, nicht nur in meiner Partei, zu selten berücksichtigt. Mit der Digitalisierung müssen zwingend Dinge wie Datenschutz, digitale Chancengleichheit und Rechtssicherheit verbunden werden. Vor allem brauchen wir ein umfassendes Verständnis davon, wie das Werkzeug „Digitalisierung“ funktioniert. Es ist wichtig zu verstehen, wie das System Internet funktioniert und welche gesellschaftlichen Auswirkungen es erzeugt. Technik kann genauso sinnvoll wie schädlich sein und muss deshalb immer kritisch betrachtet werden. Dabei brauchen wir vor dem Computer eine Systembildung, damit jeder nachvollziehen kann, was die virtuelle Welt mit unser realen Welt macht. Ich beabsichtige mit meinem Fachwissen eine umfassende Diskussion anzustoßen.

Wie glaubst du, lassen sich junge Menschen für die Politik begeistern?

Ich denke, um alle Menschen, nicht nur junge, für Politik zu begeistern, müssen wir uns gemeinsam zusammen setzen und uns miteinander auseinandersetzen. Wir erleben nicht zu Unrecht einen Vertrauensverlust in Politik und Demokratie. "Die da oben, wir hier unten" ist zu einem gesellschaftlichen Empfinden geworden. Das müssen wir aufbrechen, müssen zeigen, dass Demokratie harte Arbeit ist, die sich lohnt. Sie erfordert Zeit und Geduld, macht aber auch Spaß.

Dafür brauchen wir einen öffentlichen Diskurs, in dem wir uns respektvoll begegnen und miteinander reden, streiten und lachen können. Also sollten wir als Gesellschaft stärker bereit sein, aufeinander zuzugehen, einander zuzuhören und voneinander zu lernen. Neue Ideen sind dabei genauso wichtig wie gesammelte Erfahrungen. Nur gemeinsam können wir unsere Welt besser machen, und Demokratie bedeutet: "Jeder kann und soll mitmachen."