Melis Sekmen (27), Bündnis90/Die Grünen

Artikelbild: Melis Sekmen (27), Bündnis90/Die Grünen

Melis Sekmen ist 27 Jahre alt und kommt aus Mannheim. Sie kandidiert für die Grünen.

Melis Sekmen ist gebürtige Mannheimerin, angehende Volkswirtin, Waldhof-Mannheim-Fan und macht Politik aus Leidenschaft. 2011 begann ihr Engagement erst als Mitglied und Sprecherin der Grünen Jugend Mannheim, dann als Stadträtin (seit 2014) und inzwischen als Fraktionsvorsitzende in der Doppelspitze gemeinsam mit Stefanie Heß der Mannheimer Grünen. Bei der letzten Kommunalwahl 2019 hat Melis die meisten Stimmen aller Bewerber:innen in der Quadratestadt gewonnen. In der Mannheimer Fraktion ist sie zuständig für die Themen Wirtschaftspolitik und Stadtentwicklung. 2020 wurde die 27-Jährige von den Mannheimer Grünen zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2021 gewählt. Zu ihren Hobbys zählen Musik, Rudern auf dem schönen Neckar und Hörbücher oder Podcasts hören.


Welche Inhalte der Partei Bündnis 90/Die Grünen haben dich überzeugt, in die Partei einzutreten?

Für mich ist Klimaschutz die Grundlage für ein gesundes Leben. Gerade in Industriestädten wie Mannheim ist es wichtig, dass wir umweltfreundlich wirtschaften, produzieren und Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Eine saubere Luft, eine Verkehrspolitik, die nicht nur auf das Auto, sondern auf nachhaltige Mobilität, eine Stadt, die auf genug Grün-und Bewegungsräume im öffentlichen Raum setzt, hat eine hohe Lebens-und Wohnqualität.

Für all diese Aufgaben brauchen brauchen wir eine Sozial-und Bildungspolitik, die alle Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, auf diesem Weg mitnimmt, aufklärt und ihnen die Möglichkeit gibt, sich zu entfalten - unabhängig davon wie sie heißen oder welchen sozialen Hintergrund sie mitbringen. Gleichstellung und Vielfalt sind für mich nicht nur Werte, sondern grundlegende Bausteine für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Und genau diese zukunftsgerichtete Politik und dieser Wertekompass, die sich in den Parteistrukturen (z.B. das Vielfaltstatut oder die Doppelspitzen auf Führungsebenen) widerspiegelt, hat mich bei den Grünen überzeugt.

Welche Inhalte fehlen dir noch?

Vor uns steht eine große Transformation, d.h. wir werden durch die Klimakrise oder die Digitalisierung sehr große Umbrüche erleben. Aus diesen Umbrüchen, Aufbrüche zu gestalten und die Chancen dieser Veränderungen zu nutzen, braucht zum einen eine innovative Wirtschaftspolitik und zum anderen eine Sozialpolitik, die diese Veränderung für alle zum Erfolg macht. Also es braucht mehr soziale Konzepte, wie wir Menschen mit den unterschiedlichen Qualifizierungen auf diesem Weg mitnehmen, eine gute oder eine solide Grundsicherung hinkriegen, die auch finanziert werden kann. Hier gibt es sehr viele gute Grüne Ideen, die wir weiterdenken und endlich auf Bundesebene umsetzen müssen. Genau daran möchte ich arbeiten.

Du bist mit Angela Merkel als Kanzlerin aufgewachsen. Siehst du dich als Teil einer "Generation Merkel"?

Na ja, für mich steht Angela Merkel leider für keinen Aufbruch, obwohl ich sie als Person und ihre ruhige Art immer sehr geschätzt habe. Trotzdem haben sie und die Große Koalition es nicht geschafft, die Themen unserer Zeit zu erkennen und frühzeitig mit durchdachten Konzepten zu handeln. Dabei gibt es da draußen so viele (junge) Menschen mit tollen Ideen, die den Mut haben, etwas zu bewegen. Diese Dynamik und dieser Handlungswille hat mir leider bei ihr sehr gefehlt. Daher fällt es mir ziemlich schwer, mich als Teil einer Generation Merkel oder gar einer "Generation GroKo" zu sehen.